PURE Production VIE

Welche Videoproduktion in Wien

Videodreh an einer Rennstrecke

Ich hatte erstmalig das Vergnügen, 4 Tage lang mit dem aktuell besten Team der ELMS (European Lemans Series) Rennserie zu filmen. Und zwar durfte ich die Fahrer während der Vorbereitung und dem 4 Stunden Rennen in Barcelona begleiten. Da diese Erfahrung für mich persönlich ganz neu war, macht es Sinn, wenn ich die Eindrücke mit euch teile, da der ein oder andere vielleicht auch mal an einer Rennstrecke drehen wird. 

Die Vorbereitung

Bevor ich überhaupt zum Auftragsort geflogen bin, musste ich mich natürlich vorab mit dem Kunden abstimmen. Auftraggeber war einer der Sponsoren der Fahrer mit Sitz in Österreich. 

Hier galt es zu klären, wo die Erwartung liegen und mit welchem Outcome der Kunde zufrieden gestellt ist. Neben den inhaltlichen Themen musste natürlich auch der finanzielle Part geklärt werden. Hierzu ist es wichtig, dass nicht nur die Kosten für den Auftrag, sondern auch alle anderen anfallenden Kosten berücksichtigt werden. 

Darunter:

  • Flugkosten
  • Hotelkosten
  • Transfers zwischen Heim und Flughafen, Flughafen und Hotel, Hotel und Rennstrecke. 
  • Diäten
  • Eintritt
  • Akkredidierung 
  • Ausrüstung

Zudem musste mit dem Kunden vorab abgestimmt werden, wer Flug und Hotel organisiert. In meinem Fall habe ich die Flüge und das Hotel selbst recherchiert und die Buchung und Zahlung wurde dann vom Kunden übernommen. 

Für die 4 Drehtage musste ich mir genau überlegen, welches Equipment benötigt wird. Einerseits will man für jede Situation gewappnet sein, andererseits bedeutet viel Equipment auch mehr Stress, zu tragendes Gewicht und evtl. auch mehr Kosten. 

In meinem Fall kam folgendes Equipment mit auf die Reise:

  • 2 Kamera Bodies
  • 1x 25-70mm Objektiv
  • 1x 70-180mm Objektiv
  • Kamera Cage
  • Externer Akku
  • Kamera Rig
  • Display
  • Lavalier Mikrofon
  • Shotgun Mikrofon
  • Backup Akkus für Kamera und Display
  • Gimbal
  • Ein Fahrradhelm (wozu ich den benötigte, erzähle ich später)

Tatsächlich konnte ich den Großteil des Equipments im Handkoffer unterbringen. Dort habe ich alles verstaut, was notwendig wäre, wenn der eingecheckte Koffer verloren gehen sollte. 

Im großen Koffer habe ich eine Box transportiert, in der sich alle Teile des Kamera Rigs befanden. Ich habe also das gesamte Kamera System in Einzelteilen transportiert und vor Ort wieder zusammengebaut.

Nun ist also geklärt, was zu tun ist und wie man dort hinkommt. 

Je nach geplantem Drehumfang sollte man sich natürlich vorab genau überlegen, wieviel Zeit man vor Ort einplant. Wenn es wichtig ist, mit einem oder mehreren Rennfahrern zu drehen, muss sicher gestellt werden, dass diese auch Timeslots haben, in denen gefilmt werden kann.

Ankunft am Drehort

Für das Rennwochenende bin ich bereits am Mittwoch Abend angereist. Das bot mir ausreichend Zeit, um stressfrei zum Hotel zu gelangen und mich auf die folgenden Tage vorzubereiten. 

2022 European LeMans Series Round 4 Circuit de Barcelona-Catalunya Spain

Am Donnerstagmorgen ging es früh mit dem Taxi zur Rennstrecke. Die erste Hürde bestand darin, dass ich noch keinen Zugang zum Gelände hatte. Die Akkredidierung wurde zwar vorab bezahlt, ich hatte aber keine Bestätigung erhalten, um diese am Eingang vorzuweisen. 

Also wurde ich zu einem kleinen Gebäude gegenüber des Eingangs geschickt, in dem die Registrierung stattfand. Nach Erhalt der Zutrittskarte ging es dann zu Fuß zum Media Center. Das Media Center sollte deine erste Anlaufstelle sein, wenn du das erste Mal zur Strecke kommst. Dort erhielt ich zunächst eine kurze Einschulung über die Regeln an der Strecke und innerhalb der Pitlane sowie eine Veste und einen feuerfesten Anzug. Veste und Anzug waren nur innerhalb der Boxengasse notwendig. Außerdem war das Tragen eines Helmes Pflicht. Diesen musste ich allerdings selbst mitnehmen (ein Fahrradhelm war ausreichend). 

Ausgestattet mit allem, was ich für die nächsten Tage brauchte, ging ich dann zur Boxengasse.

Das Umfeld war für mich überwältigend und zugleich etwas einschüchternd. Je mehr ich mich dem Ziel näherte, desto lauter wurden die grölenden Geräusche der PS starken Rennwägen. 

Am Weg durch die schmalen Gasse zwischen den Boxen und den dahinter gelegenen Reifenlagern stürmten Mechaniker mit Reifen in den Händen von links nach rechts. Ständig musste ich mich umsehen, aus welcher Ecke Personen angelaufen kommen, denn steht man hier im Weg, wird man gnadenlos umgerannt. 

Drehen in der Boxengasse 

Es war der erste Trainingstag, die Vorbereitung auf das Rennen waren voll im Gange und jeder erfüllte konzentriert seie Aufgaben. Ein kurzes Gespräch mit den Teammitgliedern war zu Beginn kaum möglich. Daher nutzte ich die Zeit, um das Geschehen zu beobachten. Da es auf der Straße sehr gefährlich werden kann, sollte man unbedingt beobachten, wie die Abläufe aussehen und wo sich die Fahrzeuge und die Boxencrew vor Allem während eines Pitstops bewegen.

Regel Nummer eins ist, auf der Straße, anders als im normalen Straßenverkehr, immer nach links zu schauen, da sich die Autos nur von links nach rechts bewegen.

Regel Nummer zwei ist, auch während dem Filmen immer die Augen und Ohren offen zu halten. Einstellungen auf der Kamera zu checken, während man an der Strecke oder der Boxengasse steht, kann schnell gefährlich werden, wenn man nicht Aufmerksam genug ist. 

Regel Nummer drei ist, sich immer relativ nah am Fahrzeug zu befinden und am besten dahinter, anstatt davor. Ein Reifenwechsel dauert beispielsweise nur wenige Sekunden. Möchte das Fahrzeug die Box schnellstmöglich verlassen und man steht im Weg, kann das zu einem Unfall führen.

Aus diesem Grund ist es wie gesagt empfehlenswert, sich eine Zeit lang mit den Vorgängen zu beschäftigen, bis man sich sicher genug fühlt, auch direkt in der Pitlane zu filmen. 

Die Strecke kennenlernen

Als nächstes machte ich mit der Rennstrecke vertraut. Im Media Center besorgte ich mir einen Plan, der die Strecke abbildete, sowie die roten Zonen, in denen nicht gefilmt werden durfte. 

Außerdem waren die Gehwege rund um die Strecke eingezeichnet. 

Ein besonders hilfreiches Service waren Shuttle Busse, die von Medienleuten genutzt werden konnten. Diese fuhren bestimmte Strecken außerhalb, sowie innerhalb der Rennstrecke. Der Aus- und Einstieg erfolgte spontan. Man konnte also an jedem Punkt ein- und aussteigen. 

Also stieg ich in einen der Busse, fuhr einmal um die gesamte Strecke und notierte mir die besten Spots. 

Für das Rennen empfiehlt sich auf jeden Fall ein guter Blick auf Kurve 1 während dem Start. Danach konnte ich beobachten, dass viele Foto- und Videografen einfach entlang der Strecke wanderten und Runde für Runde an den besten Stellen stehen blieben, um zu shooten. 

Zeit mit den Fahrern

Wenn du laut Auftrag mit bestimmten Teams oder Fahrern drehen musst, solltest du dir die Zeitpläne des Teams ansehen. Dieser hängt meistens im Fahrerbus oder in der Box. 

Neben den Trainings auf der Strecke haben Fahrer auch Meetings mit den Ingenieuren, Interviews und sonstige Treffen. Sprich dich also vorab gut mit den Fahrern ab, um auch Slots für den Videodreh zu erhalten. 

Weitere Tipps für die Drehtage

Schütze deine Ohren. Die Tage sind lang und die Fahrzeuge sind überdurchschnittlich laut. Daher trug ich die meiste Zeit Oropax, auch wenn der Lärm durchaus ertragbar ist. Solltest du das Glück haben, in der Formel 1 zu drehen, empfehle ich dir den Schutz umso mehr. 😀

Nimm mehr T-Shirts mit, als du gedenkst zu brauchen, vor Allem im Sommer. In meinem Fall hatte es über 30 Grad und ich musste wie gesagt zeitweise einen feuerfesten Anzug und Helm tragen. Pro Tag bin ich mit 2-3 Shirts ausgekommen, mehr als ich dachte. Daher musste ich die vollgeschwitzten Teile teilweise im Hotelzimmer waschen, um durch die 4 Tage zu kommen. 

Mit diesem Thema verbunden ist auch die Versorgung. In den Boxen gab es Getränke und Snacks. Zu Mittag und Abend konnte ich in den Paddocks essen. Dies solltest du ebenfalls vorab klären, da es je nach Zutrittsrechten unterschiede gibt. 

Das waren meine Erfahrungen und Tipps beim Filmen an der Rennstrecke.

Wenn du noch Fragen hast, schreibe diese gerne in die Kommentare. Vielleicht hast du ebenfalls bereits die Erfahrung gemacht und möchtest diese hier teilen.

Wir sehen uns beim nächsten Beitrag, bis dahin #keepcreating

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Fotos: premapowerteam.com

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